3.7.5. Umwandlung von Gravionenenergie in Wärme

Verschiedene Kritiker der Gravionentheorie, so Maxwell (1875) und Poincaré (1918, 1953) leiteten von bestimmten Annahmen ab, dass die Energiezufuhr durch die absorbierten und dadurch gravitativ wirksamen Gravionen ein Ausmaß erreichen müsste, das alle Materie in Sekunden schmelzen, verdampfen oder verglühen lassen würde. Die Widerlegung dieser offenbar falschen oder zumindest fragwürdigen Annahmen (denn der beschworene Effekt tritt ja offensichtlich nicht ein) hat inzwischen zu akzeptablen Korrekturen der Gravionentheorie geführt. Falls man davon ausgeht, dass die Masse der Gravionen extrem gering ist, wird auch ihre hohe Dichte und übergroße Geschwindigkeit nicht zu einer solchen übermäßigen Aufheizung der von ihnen getroffenen Materie führen. Auch bei geringer kinetischer Energie der Gravionen kann ihr gravitativer Effekt dennoch eintreten, so dass die genannten Einwände widerlegt wären. Außerdem kann die mit den Gravionen dennoch absorbierte Energie, statt in Hitze umgesetzt zu werden, z.T. auch in anderer Form wieder ausgestrahlt werden (V. V. Radzievskii und I. I. Kagalnikova, PG 82; T. Van Flandern, PG 114/115) oder aber zur Massenzunahme des Körpers führen (T. Van Flandern, PG 103). Es müssen auch nicht alle Gravionen von der Materie absorbiert werden und zu einer Aufheizung beitragen, sondern sie könnten von ihr auch gestreut werden, und zwar sowohl nach außen als auch im Innern des Körpers, und damit in geringerem Ausmaß zur Gravitationswirkung beitragen, ohne direkt in Wärme umgesetzt zu werden (V. J. Slabinski 1998). Dabei kommt mir aber doch die Frage auf, wo die so gestreuten Gravionen bleiben und was weiter mit ihnen geschieht. Wenn sie innerhalb des Körpers gestreut werden, tragen sie wohl doch zu seiner Aufheizung bei. Die Lösung des Problems ist wohl in anderen und möglicherweise verschiedenen Gründen zu finden: 1. es werden überhaupt nur wenige Gravionen absorbiert, 2. diese sind überaus klein und energiearm, 3. sie erhöhen nur in geringem Ausmaß die Masse des absorbierenden Körpers, und 4. sie vermitteln den Körpern ihre Bewegungsenergie, die von diesen in Eigenbewegungen umgesetzt wird (dies allerdings nur bei Anisotropie der Gravionenstrahlung etwa zwischen zwei oder mehr Körpern).

Es bleibt aber das Problem, empirisch zu überprüfen, ob die Gravionenstrahlung tatsächlich in Massenkörpern Wärme erzeugt und wenn, in welchem Maße dies geschieht. Denn wenn es eine Energie-Aufnahme aus Kollisionen von Gravionen mit Materiekörpern gibt, dann wäre in diesen ein Wärmeüberschuss zu erwarten. Dabei ist zu berücksichtigen, dass es auch andere Ursachen für eine Wärmeaufnahme oder Wärmeproduktion von Himmelskörpern gibt, die insgesamt sogar in höherem Maße zur Wärmezunahme beitragen können. Dazu zählen Meteoriteneinschläge, die Erhitzung von Planeten und Monden durch Sonneneinstrahlung, dann auch chemische Reaktionen in der Art einer Verbrennung oder auch spontane Radioaktivität, und schließlich gibt es bei selbststrahlenden Himmelskörpern wie der Sonne verschiedene Prozesse der Kernfusion oder Kernspaltung. Von diesen so verschiedenartigen Quellen abgesehen sollte die von der Absorption von Gravionen bewirkte interne Aufheizung direkt proportional zur Masse der Sterne, insbesondere der eigentlich kalten Planeten oder Monde erfolgen (T. Van Flandern, PG 112). Van Flandern verweist aber auf Befunde, nach denen diese Proportionalität in unserem Sonnensystem nicht sehr eng ist. Immerhin riskiert er auf Grund der Messungen von Mondproben eine Schätzung der Größenordnung des Gravionen-Beitrags zur Mond-Erwärmung (PG 113). Auch Mingst und Stowe (PG 189 - 191) berichten über Schätzungen und Messungen von Wärmeüberschüssen der Planeten und Monde, die in der erwartbaren Größenordnung liegen. Aber es muss ja gar nicht alle Gravionenenergie sich in Wärme umsetzen, sondern es sind auch andere Geschehensverläufe denkbar, beispielsweise die Umwandlung von Energie der Gravionen, oder spezieller: der absorbierten Gravionen selbst, in Materie.